Die Benediktus-Heilquelle / The Benedictus spring
Die heilsame Mineralquelle im Park von Haus Brunnen zählt zu den ältesten in Westfalen.
Bereits im Jahr 1088 wurde sie in den Memorabilia von Meinhard von Lüchtringen
und Imborus Amelunxius erwähnt. Gemäß einer Sage hatte der Abt Marcgward von
Corvey einen Bürger aus Godelheim verbannt, weil dessen Hund von einer Art
Krätze befallen war. Doch der Hund kehrte in die Heimat zurück und suchte sein
Nachtlager genau an dem Ort, wo sich heute die Godelheimer Brunnen befinden.
Der Legende nach kratzte er den Boden auf, trank von dem Wasser und wurde
daraufhin geheilt. Im Jahr 1730 wurde die Mineralquelle
“wiederentdeckt” und im Jahr 1746 vom damaligen Fürstabt von Corvey,
Caspar Freiherr von Böselager, mit seinem privaten Vermögen ausgebaut. Im Jahr
1751 errichtete er das stattliche Herrenhaus “am Brunnen”, das heute
als Haus Brunnen bekannt ist. Einige Jahre später ließ er zwei weitere Brunnen
anlegen, sodass insgesamt drei verschiedene Heilwässer vorhanden waren: ein
stilles Wasser, ein eisenhaltiges Wasser und ein kohlensäurehaltiges Wasser.
Diese wurden über Tunnelschächte zum Bade- und Logierhaus geleitet. Das Wasser
wurde vom Geheimrat Lampadius analysiert. Die Quellen waren sogar durch ein Tunnelsystem
miteinander verbunden, das zum Badehaus führte. Der Bade- und Trinkkurbetrieb
von Haus Brunnen wurde vor allem von der kirchlichen Oberschicht genutzt.
Aufgrund einer verlorenen Schlacht fielen die Heilquellen und das Anwesen
später in den Besitz des Fürsten von Oranien. Im Jahr 1844 erwarb Graf
Bocholtz-Asseburg zu Hinnenburg das Haus Brunnen. Es wurde fortan zur
eigentlichen Residenz des Grafen. Das Eichenbadehaus mit neun Bädern und
Logiermöglichkeiten wurde abgerissen und die Materialien für den Bau des
Krankenhauses in Beverungen verwendet. Somit gab es keinen Kurbetrieb mehr in
Godelheim. Erst im Jahr 1963 wurde unter der Freifrau von Weichs erneut eine
Heilquelle erschlossen und Heilwasser sowie Kuren im Haus Brunnen angeboten. Im
Jahr 1967 fand eine Einweihungsfeier für den neu errichteten Trinkpavillon
statt. Dieser steht noch heute, wird jedoch für andere Zwecke genutzt. Es ist
geplant, dass die noch eine bestehende Heilquelle von Haus Brunnen wieder Heilwasser
führen soll, um dieses an Familie, Freunde und Gäste auszuschenken, sofern die
örtlichen Behörden dem Projekt zustimmen.
The healing mineral spring in the park at Haus Brunnen is one of the oldest in all of Westphalia. Already in 1088 it was mentioned in the memorabilia of Meinhard von Luchtringen and Imborus Amelunxius. According to legend, Abbot Marcgward of Corvey banished a citizen from Godelheim because his dog was infected with a type of scabies. But the dog returned home and looked for a place to sleep at the exact spot where the Godelheim fountains are today. According to legend, he scratched the ground, drank from the water and was subsequently healed. The mineral spring was “rediscovered” in 1730 and expanded in 1746 by the then Prince-Abbot of Corvey, Caspar Freiherr von Böselager, with his private fortune. In 1751 he built the stately mansion “am Brunnen” which is known today as Haus Brunnen. A few years later he had two more wells built, so that there were three different healing waters in all: still water, iron-rich water and carbonated water. These were routed via tunnel shafts to the bathing and lodging house. The water was analyzed by Privy Councilor Lampadius. The springs were even connected by a system of tunnels leading to the bathhouse. The bathing and drinking cures at Haus Brunnen were mainly used by the clerical upper class. Due to a lost battle, the healing springs and the estate later fell into the possession of the Prince of Orange. In 1844, Count Bocholtz-Asseburg zu Hinnenburg acquired the Brunnen house. From then on it became the actual residence of the count. The oak bathhouse with nine bathrooms and lodging facilities was demolished and the materials used to build the hospital in Beverungen. As a result, there were no longer any health resorts in Godelheim. It was not until 1963, under Baroness von Weichs, that a healing spring was opened up again and healing water and cures were offered in the Brunnen house. In 1967 there was an inauguration ceremony for the newly erected drinking pavilion. This still stands today, but is used for other purposes. It is planned that the still existing healing spring of Haus Brunnen should again contain healing water in order to serve it to family, friends and guests, provided that the local authorities agree to the project.